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Die Entwicklung der Pflanzenheilkunde

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Die beliebtesten Heilpflanzen

Die Entwicklung der Pflanzenheilkunde

Heutzutage bestimmen Zeitnot, Hektik und Stress den regulären Ablauf des Alltags. Leistungsdruck und berufliche sowie familiäre Verantwortung lassen häufig nicht zu, sich mit gesundheitlichen Problemen ausreichend auseinander zu setzen. 

Bei Beschwerden wird oftmals zu schnell nach chemisch hergestellten Arzneimitteln gegriffen und die wirklichen Ursachen für einzelne Symptome bleiben dann unentdeckt. Es bleibt außerdem meist keine Zeit, um Erkrankungen wie Infekte völlig auszukurieren. Die zu häufige Verwendung von chemischen Arzneimitteln bringt zunehmend negative Folgen mit sich: Zum einen entwickeln sich aufgrund der vielmalig und wiederholten Einnahmen von Antibiotika Resistenzen und zum anderen bringen einige Medikamente erhebliche Nebenwirkungen mit sich. Aus diesen Gründen hat die Naturheilkunde derzeit wieder an Relevanz gewonnen. Während über Jahrtausende die natürliche Heilkunde den gesamten Bereich der Medizin abdeckte, fand Mitte des 18. Jahrhunderts ein großer Umbruch statt. Durch die wachsende industrielle Entwicklung zählte die Chemie bald zu einen festen und vor allem zum dominanten Bestandteil der Pharmakologie. Die Pflanzenheilkunde wurde in den Hintergrund gedrängt. In den 1980er Jahren wurden dann die Heilpflanzen wieder entdeckt und der Fokus lag auf der Bestimmung sowie der Wirksamkeit bestimmter Gewächse, welche sich schon in früheren Zeiten als natürliche Arzneimittel bewährt hatten. 

Mittlerweile hat auch die Pharmaindustrie den Wert von heilenden Gewächsen erkannt. Und obwohl Heilpflanzen keine Zaubermittel gegen schwerste Erkrankungen darstellen, werden bestimmte Auszüge und pflanzliche Stoffe auch unterstützend zu anderen Therapien der regulären Schulmedizin eingesetzt. Die Pflanzenheilkunde kann die auf chemischer Basis entwickelte Pharmakologie sicherlich nicht gänzlich ersetzen. Sie stellt jedoch bei einer hohen Anzahl von typischen und häufig auftretenden, leichten bis mittelschweren Erkrankungen eine gesunde Alternative zur Schulmedizin dar. Die Entwicklung der Pflanzenheilkunde in Europa wurde teilweise durch die Popularität der Traditionellen Chinesischen Medizin geprägt. Im Gegensatz zu anderen Methoden der Alternativmedizin wie Homöopathie, Spagyrik oder Bachblütentherapie lassen sich heilende Wirkungen von Gewächsen in der Naturheilkunde durch Forschung und jahrhundertelange Erfahrungen belegen. 

Die zehn beliebtesten Heilpflanzen

Echte Kamille

Matricaria chamomilla oder Matricaria recutita besitzt ein besonders charakteristisches Aroma und eine große Menge an ätherischen Ölen. Sie wirkt krampflösend, antibakteriell und entzündungshemmend. Die Echte Kamille ist in Form von Tee, zur äußerlichen Anwendung als Tinktur oder Öl erhältlich. Außerdem ist sie Bestandteil zahlreicher Salben und Cremes. 

Gelber Steinklee

Der Gelbe Steinklee, Melilotus officinalis, wird auch Echter Steinklee genannt. Blühende Triebe sowie Blätter in frischer und getrockneter Form werden als pflanzliches Arzneimittel gegen Ödeme verwendet. Die Hauptwirkstoffe des Steinklees sind Cumarin und Melilotin. Präparate mit Auszügen des Gewächses dienen auch als Venentonikum. 

Echte Arnika

Auch unter dem Namen „Bergwohlverleih“ bekannt, zählt Arnika montana zu den geschützten Pflanzenarten. Das Gewächs wurde 2001 zur „Arzneipflanze des Jahres gewählt“. Die Blüten enthalten ätherische Öle, Flavonoide und Sesquiterpenlactone. Diese natürlichen Sesquiterpenderivate entfalten eine toxische Wirkung gegenüber Bakterien und Pilzen. 

Ingwer

Der Wurzelstock des Ingwers (Ingwer officinalis) wird als Arzneidroge verwendet. Weitere Arten wie der Rote Fackelingwer dienen ebenfalls als natürliches Heilmittel. In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden Ingwer-Rhizome gegen rheumatische Beschwerden, Ohrenschmerzen, Entzündungen, bei Erkältungen und Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt.

Ginseng

Der Asiatische Ginseng oder Koreanischer Ginseng, Panax ginseng, wächst in den Wald- und Gebirgsregionen Asiens und wird aufgrund seines Einsatzes als natürliches Heilmittel weltweit kultiviert. Er wird bei Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit verwendet.

Sanddorn

Die Beeren des Sanddorns (Hippophae rhamnoides) enthalten viel Vitamin C. Das Gewächs dient als natürliches Heilmittel für diverse Beschwerden wie Erkältungserscheinungen, Müdigkeit und Hauterkrankungen. 

Kapstachelbeere

Die Früchte von Physalis peruviana enthalten viele Vitamine. Als Heilmittel wirkt die Pflanze harntreibend und reinigend. Zudem werden Auszüge der Inhaltsstoffe als Anti-Aging-Präparate verwendet. 

Passionsblume

Passionsblumenarten (Passiflora), werden in der Naturheilkunde gegen nervöse Unruhe, Reizbarkeit, Schlafstörungen und Asthma eingesetzt. Die Blätter der Pflanze sind in Form von Tees erhältlich. 

Bocksdorn/Goji

Die Früchte des Gemeinen Bocksdorns, Lycium barbarum, werden Goji-Beeren genannt.Die getrockneten Früchte finden in der Traditionellen Chinesischen Medizin gegen Bluthochruck, hohen Blutzucker, bei Erkrankungen der Augen und unterstützend bei der Behandlung von Krebs Verwendung.

Katzenminze

Die Blätter der Nepeta cataria werden als Tee gegen Erkältungen, Bronchitis und Magenverstimmungen eingesetzt. Die antibakterielle Wirkung der Katzenminze kann zudem Infektionen vorbeugen.