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Sanddorn

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Sanddorn

Exotisches Obst wird unter der Bezeichnung „Superfrüchte“ als Allheilmittel gegen diverse Beschwerden hoch angepriesen. Gerechtfertigt wird dies durch den enormen Vitamingehalt von fremdländischen Beeren und anderen Obstsorten. Doch das auch heimische Fruchtsorten einen vergleichbar hohen Vitaminanteil aufweisen, war lange Zeit nur bloße Randinformation. Die Beeren des Sanddorns zählen zu den gesündesten Früchten Europas und dienen außerdem als natürliches Heilmittel für diverse Beschwerden.

Beschreibung und Habitat

Der Sanddorn wird botanisch Hippophae rhamnoides genannt und zählt zur Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae). Im Volksmund wird das Gewächs auch als Fasanenbeere, Audorn oder Weidendorn bezeichnet.

Als immergrüner Strauch wächst der Sanddorn bis zu sechs Meter hoch und trägt von August bis Dezember Früchte. Die Beeren der Pflanze werden den Schein-Steinfrüchten zugeordnet. Das Fruchtfleisch enthält ätherische Öle und viele Vitamine. Als natürliches Habitat dient dem Sanddorn die gesamte eurasische Region von Sibirien bis China und von den Pyrenäen über die Alpen bis nach Norwegen. In Deutschland ist wilder Sanddorn vor allem in Bayern zu finden. Als Neophyt kommt die Pflanze auch in Teilen der neuen Bundesländer vor.

Kultivierung

Angebaut und kultiviert wurde der Sanddorn in Deutschland erstmals in den 1960er Jahren. Heute spielt die Bundesrepublik als Produzent eine eher unbedeutende Rolle. Die größte Anbaufläche von über einer Millionen Hektar für Sanddorn befindet sich in China.

Vitamingehalt  

Die Beeren von Hippophae rhamnoides enthalten einen ungewöhnlich hohen Anteil an Vitamin C. Sanddornbeeren überschreiten den Vitamin-C-Gehalt von gängigen Zitrusfrüchten um ein Vielfaches. Die Schein-Steinfrüchte von Hippophae rhamnoides weisen außerdem auch einen nicht unerheblichen Anteil an Beta-Karotin auf. Sanddornöle enthalten besonders viele ungesättigte Fettsäuren.

Ein sehr geringes Vorkommen von Vitamin B 12 konnte zudem in den Früchten des immergrünen Strauches festgestellt werden.

Ernte und Verarbeitung

Sanddorn stellt aufgrund der komplizierten Erntebedingungen und einer langen Wachstumsphase von bis zu acht Jahren vor der ersten Ernte einen kostspieligen Rohstoff dar. Aus Sanddorn werden Fruchtsäfte, Liköre, Obstweine, Konfitüren und Tees hergestellt. Das Sanddornöl dient als Basis für Hautpflegemittel und Nahrungsergänzungspräparate. Präparate auf der Basis von Sanddorn sind in Reformhäusern und Apotheken erhältlich. Tees und Fruchtsäfte finden sich außerdem auch in regulären Supermärkten.

Anwendungsgebiete und Wirkung

Sanddorn wird aufgrund des hohen Gehalts an Vitamin C gerne vorbeugend eingenommen. Die Früchte der Pflanze werden, als Saft verarbeitet, gegen Erkältungsbeschwerden eingesetzt. Zudem wird dem Sanddorn eine belebende und mobilisierende Wirkung zugesprochen. Regelmäßig eingenommen vertreibt Sanddornsaft erfolgreich ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit und entfaltet einen appetitanregenden Effekt. Die tonisierenden Eigenschaften von Sanddorn dienen dem körpereigenen Immunsystem als Unterstützung besonders in der kalten Jahreszeit oder auch nach schweren Erkrankungen.

Zu äußerlichen Anwendung werden Sanddornöle hergestellt. Diese Öle werden bei wunden Hautstellen, bei Entzündungen der Epidermis und leichten Verbrennungen aufgetragen. Da das fettige Öl des Sanddorn die Wundheilung der menschlichen Epidermis fördert, wird es in Osteuropa zur Heilung von Strahlenschäden genutzt.

Sanddornkernöl ist seit kurzer Zeit in den Regionen um Mitteleuropa auch ein häufiger Bestandteil von kosmetischen Produkten. Dies liegt wohl vorrangig daran, dass Sanddorn den Alterungsprozess der Haut verlangsamen soll. Sanddornöl zählt überwiegend bei kosmetischen Präparaten für die reifere Haut zu den Inhaltsstoffen. Auch aufgrund des Anti-Aging-Effektes rückt der Sanddorn als Heil- und Nutzpflanze wieder mehr in den Vordergrund.

Eine positive Wirkung bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis konnte derzeit noch nicht wissenschaftlich bestätigt werden. In der Naturheilkunde spielen Extrakte aus Sanddorn vor allem bei der Rekonvaleszenz, also während der letzten Stadien bestimmter Erkrankungen wie Infektionen eine große Rolle.

Nahrungsergänzungsmittel mit Auszügen aus Sanddornbeeren oder Ölen werden in vielfältigen Darreichungsformen angeboten. Jedoch sollte nicht außer Acht gelassen werden dass sich , wie bei allen anderen verarbeiteten pflanzlichen Stoffen, die positive Wirkung auf den menschlichen Organismus von Sanddorn mit einer Beimischung anderer Stoffe, wie beispielsweise Zucker, vermindern kann. Da Sanddorn-Tee mitunter einen etwas säuerlichen Geschmack aufweist, kann das Aufgussgetränk mit etwas natürlichem Honig gesüßt werden.

Konfitüre aus den Beeren von Hippophae rhamnoides wird gerne als aromatische Füllung für Backwaren verwendet.

 Wissenswertes

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