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Ginseng

Im asiatischen Raum wird der Ginseng als natürliches Heilmittel gegen diverse Beschwerden eingesetzt und mittlerweile wird die Wurzelpflanze auch in Deutschland angebaut. Die Liste der durch den Ginseng heilbaren Erkrankungen scheint endlos - tatsächlich besitzt das Gewächs ein besonders breites Spektrum an Heilkräften.

Pflanzenbeschreibung

Ginseng, botanisch Panax ginseng, wird auch als Koreanischer, Asiatischer oder Chinesischer Ginseng bezeichnet. Die Pflanze zählt zur Familie der Araliengewächse (Araliaceae) und zur Ordnung der Doldenblütlerartigen. Ginseng wächst vorrangig in Wäldern und Gebirgsregionen Koreas, Chinas und Sibiriens. Er wird jedoch zur Gewinnung der Wurzelstöcke für pharmazeutische Zwecke weltweit als Kulturpflanze angebaut. Neben dem Asiatischen Ginseng existieren noch weitere Arten der Gattung Panax wie der Amerikanische Ginseng sowie nicht zur Gattung zählende Pflanzen, welche im Volksmund als Ginseng bezeichnet werden.

Der Ginseng gedeiht als ausdauerndes, krautiges Gewächs und sein Wurzelstock besteht in der Regel aus ein bis zwei Teilen zylindrischer Wurzeln. Panax ginseng ist in seiner Erscheinung anderen Arten wie Panax quinquefolius (Amerikanischer Ginseng) und Panax japonicus (Japanischer Ginseng) sehr ähnlich. Pflanzen aus kultiviertem Anbau unterscheiden sich stärker von den wild wachsenden Arten. Panax quinquefolius kommt gelegentlich verwildert als Neophyt vor.

Seit mehreren tausend Jahren wird der Ginseng in der TCM und auch in der koreanischen Volksmedizin als Heilmittel verwendet. Eine erste Erwähnung der Pflanze wird auf das Jahr 40 v. Chr. Datiert. Die Wurzel des Ginsengs gilt als Sinnbild für ein langes und gesundes Leben. 
Von der Schulmedizin wurde das Gewächs erst im 20. Jahrhundert als wirksames Heilmittel anerkannt. Ein Großteil der heilenden Wirkungen wird als nachgewiesen und beweisbar angesehen.

In Deutschland begann der kultivierte Anbau von Panax ginseng um 1980. In der Lüneburger Heide wurde der echte Koreanische Ginseng kultiviert. Seit dem Jahr 2000 wird Ginseng auch in Brandenburg abgebaut. In der Schweiz findet eine Kultivierung der Pflanze durch biologischen Anbau statt.

Verwendung als natürliches Heilmittel

In der Medizin werden die Wurzeln von vier bis sieben Jahre alten Ginseng-Pflanzen verwendet. Grob kann zwischen zwei Sorten unterschieden werden.
Roter Ginseng wird häufiger als Basis für Arzneimittel und Nahrungsergänzungspräparate genutzt. Seine frische Wurzel wird vor dem Trocknen mit Wasserdampf behandelt. Weißer Ginseng wird nach der Ernte geschält und anschließend getrocknet.
Die heilenden Eigenschaften des Ginsengs beruhen größtenteils auf den in der Wurzel enthaltenden Saponinen. Vorrangig gilt das Gewächs als Mittel zur allgemeinen Stärkung des Organismus. Nachgewiesen werden konnte eine Steigerung der körpereigenen Abwehr gegen Krankheiten und Stress. Ginseng verfügt über eine positive Wirksamkeit auf die kognitiven Funktionen des menschlichen Organismus und kann zudem das psychische Befinden beeinflussen. Weiterhin besitzt die Pflanze eine immunmodulatorische Wirkung. Ginseng wird daher zur Vorbeugung stressbedingter Infektionskrankheiten, wie Grippe und grippaler Infekte, verwendet.
Ginseng stärkt also das Immunsystem des menschlichen Körpers und steigert die geistige Leistungsfähigkeit.

Pharmazeutische Präparate aus Ginseng und ihre Wirkung

Präparate mit Ginseng-Auszügen weisen äußerst selten Nebenwirkungen auf. Einzig die Wirkung auf die Blutgerinnung kann vor operativen Eingriffen zu Komplikationen führen. Hierbei sollte ein Mediziner zu Rate gezogen werden.
Ginseng gilt außerdem besonders in asiatischen Kulturkreisen als wirksames natürliches Potenzmittel.
Ginseng beeinflusst den Eiweißstoffwechsel und kann sich daher positiv auf die Leberfunktion auswirken. Des Weiteren verfügt das Gewächs über kreislaufstabilisierende Eigenschaften, es reguliert den Blutdruck und fördert die Durchblutung. Weiterhin unterstützt Ginseng die körpereigene Bildung von Insulin und fördert die Verdauung.
Auf das zentrale Nervensystem wirkt Ginseng sowohl beruhigend als auch anregend. Unterstützend können Ginseng-Extrakte bei Krebserkrankungen, Depressionen und Arteriosklerose verwendet werden. Hierbei übernimmt die Pflanze keinesfalls eine vollständig heilende Position ein, sie dient lediglich als unterstützendes Mittel zu anderen Therapien. Das bei Krebspatienten bekannte Müdigkeits-Syndrom ließ bei einer regelmäßigen Einnahme von Ginseng-Präparaten laut einer wissenschaftlichen Studie deutlich nach.
Positive Wirkungen bezüglich anderer Erkrankungen wie Diabetes, Schuppenflechte und Aids konnten bisher nicht bewiesen, jedoch auch nicht ausgeschlossen werden.
Nachzuweisen ist in jedem Fall eine den Körper und Geist stärkende Eigenschaft, welche sich generell auf viele Erkrankungen positiv auswirkt. Ginseng kann also prophylaktisch regelmäßig bedenkenlos eingenommen werden.
Bei Diabetes oder schweren Herzerkrankungen sollte Ginseng jedoch nur nach Absprache mit einem Schulmediziner eingenommen werden.