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Ratgeberartikel zum Thema Jiaogulan

Jiaogulan gilt im gesamten asiatischen Raum schon seit langer Zeit als äußerst wirksame Heilpflanze und mittlerweile wurde das Kraut auch in westlichen Ländern als wirksames Mittel gegen diverse Beschwerden entdeckt. Auch eine therapieunterstützende Verwendung bei Krebserkrankungen wird derzeit eingehend untersucht. Die vielseitige Heilpflanze wird häufig als preiswertere Variante des Ginsengs betitelt und in Europa vorrangig in Form von Tee angeboten.

Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum) – Herkunft und Beschreibung

Gynostemma pentaphyllum, Rankende Indigopflanze, gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und dient als Tee-, Salat- sowie Gemüsepflanze.
Das kletternde Kraut gedeiht in China, Taiwan, Indien, Malesien, Japan und Korea an überwiegend schattigeren Standorten auf Böden mit hohem Phosphor- und Stickstoffgehalt.
Jiaogulan wächst einjährig bis ausdauernd in schlanker Form und erreicht eine Wuchslänge von bis zu acht Metern. Die zweihäusig getrenntgeschlechtige Pflanze bildet hängende Blütenstände und dunkelgrüne bis schwarze Beeren.

In asiatischen Ländern wird Gynostemma pentaphyllum häufig als Salatpflanze verwendet. Die frischen Blätter können außerdem zu einer Art Spinat verarbeitet werden. Ein Tee wird sowohl aus frischen als auch aus getrockneten Blättern hergestellt.
Jiaogulan ist in Asien bereits seit dem 14. Jahrhundert als wirksames Heilkraut bekannt.1784 wurde das Kraut auch in Europa durch den schwedischen Botaniker Carl Peter Thunberg bekannt. Der Naturforscher beschrieb die Pflanze zunächst als Vitis pentaphylla. Erst 1902 erhielt Jiaogulan den heute noch gültigen Namen Gynostemma pentaphyllum und wurde der Familie der Kürbisgewächse zugeteilt.

Weit über 100 einzelne Gynosaponine und Gypenoside konnten bereits aus Gynnostemma pentaphyllum bestimmt und isoliert werden. Einige dieser Saponine sind identisch mit jenen, welche in Panax Ginseng zu finden sind. 
Dieser Tatsache liegt die Beschreibung von Jiaogulan als preiswerte Alternative zum Echten Ginseng zugrunde.

Gynostemma pentaphyllum ist in China als „Pflanze der Unsterblichkeit“ gekannt. In der TCM wird das Kraut schon seit Langem zur Therapie bei Krebserkrankungen genutzt. In Deutschland ist eine Verwendung in der onkologischen Medizin als unterstützende Maßnahme akzeptiert. Bislang existieren keine eindeutigen Ergebnisse verschiedener Studien über die Wirksamkeit der Pflanze bei Tumorerkrankungen, jedoch gilt eine aufbauende und kräftigende Wirkung von Gynnostemma pentaphyllum als bestätigt.

Pentaphyllum bedeutet auf lateinisch soetwas wie "fünf Finger", was sich auf die, aus normalerweise fünf Blättchen bestehenden Laubblätter bezieht. Es gibt jedoch auch 7-blättrige Variationen und sehr sehr selten auch eine mit neun Blättern. Der 7-blättrige Jiaogulan hat eine einiges höhere Konzentration an Gypenosiden und ist zudem auch massewüchsiger. Die Blätter sind meist deutlich dünner wie die des normalen 5-blättrigen Jiaogulan. Die sowohl wirkungsvollste und wertvollste Variation ist der neunblättrige Jiaogulan, dieser ist extremst selten und auch nur in Höhenlagen von über 1000m zu finden, wo er wild wächst. Der 9-blättrige Jiaogulan gilt in der Chinesischen Medizin als die Königsklasse unter Gynostemma pentaphyllum

 

             Der 7-blättrige Jiaogulan Gynostemma pentaphyllum7-blättriger Jiaogulan, Seven leaf              Der 9-blättrige Gynostemma pentaphyllum, nine leaf Gynostemmaneunblättriger Jiaogulan Gynostemma pentaphyllum

Sowohl der 7-blättrige, wie auch der 9-blättrige Jiaogulan haben unmittelbar nach der Keimung erst 3-5 Blätter und erst mit der Zeit, während des Wachstums, entwickeln sich daraus die 7 beziehungsweise 9 Blätter

 

Verwendung und Wirkung von Jiaogulan

Gynostemma pentaphyllum wird gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt. Dem Gewächs werden antioxidantische Eigenschaften zugesprochen. Zudem fördert ein regelmäßiger Genuss von Jiaogulan-Tee die Durchblutung und wirkt außerdem blutdruckregulierend. Weiterhin können die im Kraut vorhandenen Gypenoside stressbedingte Erkrankungen verhindern. Gynnostemma pentaphyllum senkt die Triglyceride und den LDL-Spiegel im menschlichen Organismus und kann daher eine Reduzierung des Körpergewichts unterstützen. Präventiv wirkt die Pflanze auch gegen Thrombosen und fördert den Stoffwechsel.

Jiaolugan in der Krebstherapie

Bei Krebserkrankungen wird Jiaogulan hauptsächlich aufgrund des tumorhemmenden Glycosids Ginsenosid Rh2 eingesetzt. Weiterhin regt das Gewächs bei regelmäßigem Verzehr die Bildung von weißen Blutkörperchen an. Dies wirkt insbesondere positiv auf den menschlichen Körper bei den meisten radiologischen Behandlungen und Chemotherapien. Jiaogulan kann also begleitend zu schulmedizinischen Maßnahmen bei einer Therapie gegen Krebs eingenommen werden. Vorbeugend und auch, um nach einer erfolgreichen Behandlung einen erneuten Ausbruch zu verhindern, wird Gynnostemma pentaphyllum mittlerweile immer häufiger verwendet. Eine Heilung von Tumorerkrankungen allein durch die Einnahme von Jiaogulan konnte jedoch nicht bestätigt werden.

Anbau der Pflanze und Zubereitung von Heiltees

Gynostemma pentaphyllum ist winterhart bei Temperaturen bis zu minus 18 Grad.

Daher kann er auch in den heimischen Gärten Europas angebaut werden. Doch gestaltet sich die Anzucht in kühleren Regionen manchmal ein wenig schwierig, hier ist vor allem Geduld gefragt. Jiaogulan kann in Balkonkästen und auf Fensterbrettern gedeihen, sofern eine Rankhilfe für das kletternde Gewächs vorhanden ist.
Um einen Heiltee herzustellen, werden die ausgewachsenen Blätter abgesammelt und mit kochendem Wasser übergossen. Das Getränk muss für eine adäquate Wirksamkeit etwa zehn Minuten lang ziehen. Jiaogulan-Tee wird häufig auch in Form von gepressten Kugeln angeboten. Sein Geschmack erinnert an Grüntee und verfügt über ein leicht grasiges Aroma.