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Chili zählt zur Gattung Capsicum

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Chili

Chili zählt zur Gattung Capsicum innerhalb der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und ist eine Form der Paprika. Der Begriff Chili bezeichnet im Allgemeinen besonders aromatische Sorten mit einer gewissen Schärfe. Aus den Arten Capsicum annuum und Capsicum chinense werden viele Chili-Sorten gezüchtet. Insgesamt kommen weltweit etwa 33 verschiedene Arten von Capsicum vor, davon werden fünf Arten kultiviert. Die diversen Züchtungen unterscheiden sich vor allem im Grad der Schärfe.

Capsicum-Arten sind krautige, zumeist mehrjährige Pflanzen, die Keimung der Samen erfolgt oberirdisch. Die Frucht wird allgemein als Schote bezeichnet, botanisch gesehen ist die Bezeichnung Trockenbeere exakt. Je nach Art und Sorte weisen die Früchte verschiedene Formen und Färbungen auf.

Inhaltsstoffe von Chili

Capsicum-Arten enthalten ätherische Öle, Flavonoide, Carotine und Vitamin C.

Relevant für den Geschmack ist jedoch vorrangig das Capsaicin, welches auf der Zunge einen Schmerz- oder Hitzereiz verursacht und somit den Schärfegrad der jeweiligen Sorte bestimmt.

Chili ist eine fester Bestandteil der Küche vieler Nationen und wird auch in Deutschland immer häufiger verwendet. Die Sorten Jalapeno, Anaheim und Serrano werden in unreifem Zustand verarbeitet, während andere Arten erst bei voller Reife geerntet werden. Besonders Chili-Sorten wie Serrano und Poblano finden vorrangig in Teilen Südamerikas sowie in der mexikanischen Küche Verwendung. Capsicum-Arten können als Gemüse oder als aromatisches Gewürz dienen. Einige Sorten werden überwiegend eingelegt oder geräuchert angeboten. Im asiatischen Raum ist die Thai-Chili besonders beliebt, auf dem afrikanischen Kontinent sind es die Sorten Malagueta und Birdeye.

Capsicum annuum, Spanischer Pfeffer, ist die am weitesten verbreitete Art der Gattung Capsicum. Sowohl die Chili-Sorte Cayenne als auch die kleine Paprika Early Jalapeno werden ihr zugeordnet. Auch aus der Paprika-Art Capsicum chinense sind viele Zuchtformen entstanden, unter anderem Dorset Naga-Chili. Proben von den Früchten der Dorset Naga ergaben imposante durchschnittliche Werte von über 920.000 Scoville-Einheiten. Somit zählt Dorset-Naga-Chili zu den schärfsten Sorten der Welt. Tabasco zählt als sehr scharfe Variante zu Capsicum frutescens, die Sorte wird in China, Japan, Mexiko und der Türkei angebaut.

Für Verwirrung sorgen mitunter die Bezeichnungen der verschiedenen Capsicum-Arten und deren Sorten. So kommt Capsicum chinense nicht nur im asiatischen Raum vor und die Sorte Chili Anaheim stammt eigentlich aus New Mexiko.

Chili als Heilmittel

Das im Chili enthaltene Capsaicin steht derzeit häufig im Fokus verschiedener Studien. Denn Capsicum-Arten sind nicht nur Gemüse und dienen als aromatische Gewürze, Chili-Sorten können zudem die körpereigenen Abwehrkräfte stärken, stimmungsaufhellend wirken und bei Gewichtsreduktion unterstützen.

Das Alkaloid Capsaicin zählt zu den schärfsten bekannten Substanzen.

Wirksam ist es bei bestimmten Verdauungsbeschwerden, bei Durchblutungsstörungen und Kreislaufproblemen. Auch einigen Hautkrankheiten und Muskelbeschwerden soll Chili effektiv entgegenwirken. In einigen Ländern gilt Capsaicin als natürliches Aphrodisiakum. Weiterhin senkt Capsaicin die Cholesterinwerte im Blut.

Als Schlankmacher ist Chili vor allem bekannt, weil bei Verzehr der Energieverbrauch angehoben wird und das Hungergefühl vermindert wird.

Chili bei Krebserkrankungen

Neuere Studien bestätigen eine Wirksamkeit von Capsaicin gegen im Labor gezüchtete Krebszellen. Wie schon länger bekannt ist, geht die Substanz ganz gezielt gegen krebserregende Stoffe im Körper vor und schädigt dabei keine gesunden Zellen. Capsaicin ist somit in der Lage, eine Apoptose (natürliches Zellsterben) bei Krebszellen auszulösen. Derzeit wird untersucht, ob sich ein Medikament auf Capsaicin-Basis zur Bekämpfung von Krebserkrankungen herstellen lässt, welches verlässlich wirkt und im Gegensatz zu anderen Therapien nur sehr wenige Nebenwirkungen aufweist.

Chili ist aufgrund seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften nicht nur in der Pflanzenheilkunde, in der Volksmedizin und in der traditionellen chinesischen Medizin bekannt. Auch in der Homöopathie finden Capsicum-Arten durchaus eine nennenswerte Verwendung. Hier wird Chili unter anderem zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen im Hals- und Rachenraum verwendet.

Da die verschiedenen Chili-Sorten sich im Grad der Schärfe deutlich unterscheiden können, sind die kleinen Schoten oder Trockenbeeren mit Vorsicht zu genießen. Ein übermäßiger Verzehr kann zu Kreislaufproblemen oder Magen-Darm-Beschwerden führen..