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Gesunde Gewürze – Aromatische Naturheilmittel zur Stärkung von Körper und Seele

Gewürze gehören zum alltäglichen Kochen mit frischen Lebensmitteln einfach dazu, jedes Land und jede Kultur besitzen ganz eigene Varianten von Kompositionen mit aromatischen Blättern, Kräutern, Blüten und Wurzeln, welche verschiedenste Speisen und Gerichte verfeinern können.

Doch viele dieser Gewürze sind nicht nur wichtige Nutzpflanzen, einige geschmacksgebende Gewächse besitzen zudem auch heilende und gesundheitsfördernde Eigenschaften. Somit spielen Gewürze bei einer ausgewogenen und gesundheitsorientierten Ernährung eine durchaus relevante Rolle.

Definition von Gewürzen

Die Bezeichnung „Gewürz“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen und ist abgeleitet vom Wort „Wurz“, welches ursprünglich Wurzel bedeutete. Das Wort ist heute teilweise noch in einigen volkstümlichen Namen von bestimmten Gewächsen vorhanden (Nieswurz, Blutwurz.)

Würzige Gewächse gehören zu den Nutzpflanzen, viele Varianten können außerdem auch den Heilpflanzen zugeordnet werden. Gewürze finden in frischer, trockener sowie konservierter Form als geschmacksverbessernde Zutaten in Nahrungs- sowie Genussmitteln Verwendung.

Wenn Gewürze nicht als Essenzen oder Konzentrate genutzt werden, aromatisieren sie Speisen zumeist in geraspelter, geschnittener, zerstoßener oder gemahlener Form. Grob kann also zwischen frischen Pflanzenteilen oder getrockneten Teilen von Gewächsen wie Kräutern oder Wurzeln sowie Rhizomen unterschieden werden.

Unter der Bezeichnung Gewürze werden mehrere Kategorien von aromatischen Substanzen zusammengefasst.

Gewächswurzeln wie Ingwer, Rettich oder Zwiebeln können in der Küche als geschmacksbildende Gewürze dienen. Küchenkräuter wie Basilikum, Salbei, Oregano und Kerbel bieten mit ihrem Blattwerk würzige Zutaten für diverse Speisen und Gerichte mit Fleisch sowie Gemüse. Aber auch Blüten von bestimmten Pflanzen wie Nelken werden gerne zum Kochen verwendet. Rinden, Samen und Früchte wie Pfeffer, Paprika, Vanille und Kümmel finden ebenfalls als Gewürze beim kochen und Backen Verwendung. Weiterhin können Auszüge aus Pflanzen und Pflanzensäfte sowie anorganische Stoffe im weitesten Sinne den Gewürzen zugeordnet werden.

Was bewirken Gewürze und ihre verschiedenen Inhaltsstoffe?

Gewürze verfügen über eine geschmacksverbessernde Wirkung, dies liegt vor allem an den ätherischen Ölen. Sie geben Speisen einen besonderen Geruch und auch einen besonderen Geschmack. Je nach Art des Gewürzes und je nach verwendeter Menge verstärken die aromatischen Substanzen den eigenen Geschmack von Lebensmitteln, ergänzen ihn oder verändern in vollkommen.

Aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle können viele Gewürze auch zu medizinischen Zwecken verwendet werden.

Grundsätzlich verfügen Gewürze über mehrere Wirkungen und Eigenschaften.

Vorrangig ist hier die Geschmacksverstärkung zu nennen. Weiterhin werden sie zur Konservierung von Nahrungsmitteln verwendet.

Gewürze regen außerdem die Verdauung an und fördern den Appetit.

Bestimmte Gewürzgruppen wirken beruhigend, entspannend, fördern die geistige Leistungsfähigkeit oder wirken stimulierend und anregend. Zudem gibt es Gewürze mit entzündungshemmenden Eigenschaften. Die positiven Eigenschaften von würzenden Substanzen können jedoch nur selten einem einzigen Inhaltsstoff zugeordnet werden, denn zumeist sind in den einzelnen Substanzen weit mehr als 300 verschiedene Stoffe enthalten, welchen ihren Teil zur Wirkung beitragen.

Die Geschichte der Gewürze

Die wohl ältesten Funde, welche einen Gebrauch von Gewürzen beweisen, sind auf etwa 7000 v. Chr. datiert und stammen aus dem heutigen Mexiko. Relevant für die geschichtliche Entwicklung und die Verbreitung von Gewürzen ist vorrangig das Land Indien, von dort aus entstand vor circa 5000 Jahren das erste Handelsnetz von aromatischen Substanzen über China und Persien bis nach Ägypten. Die alten Funde beweisen nicht nur eine Verwendung von Gewürzen bei der Nahrungszubereitung, sie deuten auch auf die Verwendung als natürliche Heilmittel hin. In Ägypten wurden beispielsweise die Speisen von Sklaven gewürzt, um bestimmten Epidemien vorzubeugen. Gewürze waren also damals nicht, wie häufig angenommen, ausschließlich reichen Menschen vorbehalten.

Dennoch waren aromatische Substanzen sehr begehrt und überwiegend teuer, als wertvolles Handelsgut standen Gewürze für Reichtum und waren in europäischen Ländern eher rar. Anfang des 1700 Jahrhunderts wurden aromatische Substanzen dann langsam zu einer Ware für die breite Masse, dies lag vor allem an den Engländern und Franzosen, die Gewürze schmuggelten um sie anschließend preiswerter an anderen Orten selbst anzubauen.

Cinnamonum verum allerdings wird auch haute noch nur in einer einzigen Region, nämlich auf Sri Lanka, angebaut. Ähnlich verhält es sich mit Piment, er kommt ausschließlich auf den Westindischen Inseln vor. Die meisten anderen Gewürze werden heutzutage an vielen Orten auf der ganzen Welt angebaut.

Gewürze als natürliches Heilmittel

Die Tatsache, dass Gewürze den Geschmack von Nahrungsmitteln verbessern, ist wohl bekannt. Jedoch ist der positive Einfluss, den aromatische Substanzen auf den menschlichen Organismus haben können, im Laufe der Zeit größtenteils in Vergessenheit geraten. Erst seit kurzem, nicht zuletzt aufgrund eines Umdenkens der Bevölkerung, stehen im europäischen Raum Gewürze aufgrund ihrer heilenden Kräfte verstärkt im Mittelpunkt verschiedener Forschungen und Studien. Auch im Zusammenhang mit einer gesunden sowie auf Nachhaltigkeit basierenden Ernährungsweise spielen Gewürze und ihre Wirkungen eine immer größer werdende Rolle.

In Europa wurden seit Jahrhunderten als Heilmittel genutzte Gewächse durch die wachsende Pharmaindustrie verdrängt. Pflanzen und Kräuter wie Thymian oder Salbei, welche lange Zeit als Arzneimittel Verwendung fanden, wurden so zu weniger relevanten Küchenkräutern reduziert.

Richtig genutzt jedoch können aromatische Substanzen Krankheiten vorbeugen oder bestimmte körperliche sowie seelische Beschwerden lindern. Auf chemisch hergestellte Medikamente muss in vielen Fällen nicht zurückgegriffen werden. Allerdings sollte hier erwähnt werden, dass Gewürze keinesfalls Wunderheilmittel darstellen und bei sehr ernsten Erkrankungen oder starken, nicht zu lindernden Beschwerden in jedem Fall ein Schulmediziner zu Rate gezogen werden muss. Nach wie vor existieren Erkrankungen, welche ausschließlich mit chemischer Medikation behandelt werden können. Gewürze jedoch sind eine Alternative, um Alltagsbeschwerden zu vermindern und das allgemeine Wohlbefinden langfristig zu verbessern.

Gewürze und ihre heilenden Eigenschaften

Gewürze wie Anis, Kümmel und Fenchel sind nicht nur besonders aromatisch, sondern auch sehr gesund. Sie können diverse körperliche Beschwerden lindern und bestimmten Erkrankungen vorbeugen. Die Gewürze helfen bei leichten Verdauungsschwierigkeiten, indem sie die Magensatfbildung unterstützen und den Darm beruhigen. Zudem stärken Anis, Fenchel und Kümmel das körpereigene Immunsystem und wirken bei Erkältungen schleimlösend. Auch Zimt hilft bei Halsschmerzen aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften. Ebenfalls beruhigend auf die Magen-Darm-Tätigkeit wirkt Ingwer. Zudem besitzt er entzündungshemmende Eigenschaften und stärkt die Abwehrkräfte. Bei niedrigem Blutdruck kann Rosmarin helfen, Koriander wirkt beruhigend auf die Nerven und hilft bei leichter Nervosität. Bei Lustlosigkeit und Antriebsschwäche sind Muskatnuss und Kardamom mit ihren stimmungsaufhellenden Eigenschaften empfehlenswert. Oregano enthält viele Phenole und gilt deshalb als eines der stärksten natürlichen Heilmittel mit antibiotischer Wirkung. Antiseptisch sowie krampf- und schleimlösend wirken Thymian-Blätter. Aufgrund des hohen Gehalts an Vitamin C und Capsaicin hilft Paprika bei rheumatischen Erkrankungen und stärkt bei regelmäßiger Verwendung den Blutkreislauf.