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Ginko

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Ginko

Der Ginkgo ist eine in Asien schon seit langem bekannte, äußerst wirksame Heilpflanze. Während das Gewächs sich in der TCM bereits als natürliches Arzneimittel gegen diverse Erkrankungen bewährt hat, findet der Ginkgo erst seit kürzerer Zeit in der westlichen Schulmedizin sowie Pflanzenheilkunde Verwendung. Vor allem in der Forschung bezüglich bestimmter Alterskrankheiten wie Demenz oder auch Alzheimer spielen die Wirkstoffe der Ginkgoblätter derzeit eine große Rolle.

Kurzbeschreibung

Ginkgo biloba oder Ginko ist eine aus China stammende Laubbaumart und einziger Vertreter der Ordnung „Ginkgoales“. Ginkgoales stellt eine ansonsten längst ausgestorbene Kategorie der Samenpflanzen dar. Unterklassen-spezifisch ist der Ginkgo mit den Koniferen verwandt, also den Nadelgehölzen, obwohl er selbst Laubblätter trägt. Natürliche Vorkommen des Ginkgos sind ausschließlich in den Provinzen Guizhou und Chongqing zu finden. Das Gehölz wird jedoch in allen Teilen der Welt angepflanzt.

Eigenschaften

Der Ginkgo ist sommergrün und kann ein Alter von über 1000 Jahre erreichen. Er wird bis zu 40 Meter hoch und wächst auffällig gerade in schlanker Form, die durch ihre Umrisse an eine Pyramide erinnert. Das Holz des Ginkgos ist dem der Koniferen sehr ähnlich. Aufgrund seiner Rinde ist der Baum schwer entflammbar. Junge Exemplare weisen eine lange Pfahlwurzel auf, ältere Bäume bilden überwiegend Seitenwurzeln. Der Ginko kann bei schlechten Umweltbedingungen durch verholzte Anschwellungen vegetative Sprosse bilden, die zu eigenständigen Pflanzen heranwachsen können.

Die fächerförmigen, mittig eingekerbten und breiten Laubblätter sind in der Pflanzenwelt eine Besonderheit. Der Ginkgo blüht als Windbestäuber im März zweihäusig getrenntgeschlechtig. 
Ginkgo biloba ist ein weltweit bekannter Zierbaum, er wird zur Parkbegrünung genutzt und dient in asiatischen Kulturkreisen als Tempelbaum. Aufgrund seiner Resistenz bezüglich eines Schädlingsbefalls wird das Gehölz oft und gerne als Stadtbaum verwendet.

Inhaltstoffe

Die Blätter werden als einzige Teile des Gehölzes für pharmazeutische Zwecke genutzt. 
Ginkgoblätter enthalten Flavonoide, Terpene, Kohlenwasserstoffe und alicyclische Säuren.
Ginkgo biloba ist äußerst resistent gegenüber Bakterien, Viren und Pilzen. Diese Immunität kann durch den hohen Säuregehalt der Blätter erklärt werden.

Vermehrung

Eine Vermehrung des Baumes erfordert viel Geduld. Die Samen von Ginkgo biloba keimen auch auf heimischen Fensterbänken, benötigen aber bis dahin oft bis zu zwei Jahre. Die Pflanze reagiert extrem empfindlich auf Standortwechsel. Für die Befruchtung der Samen werden männliche und weibliche Exemplare benötigt.

Cultivars

Aufgrund der hohen Nachfrage werden weltweit immer mehr Zuchtformen von Ginkgo biloba selektiert. In Frankreich und den USA werden Cultivare ausschließlich zur Gewinnung der Blätter angebaut. Die Blätter-Gewinnung dient pharmazeutischen Zwecken. Entscheidend sind hierbei die Inhaltsstoffe Ginkgolide und Bilobalide. In Asien dienen die Samen bestimmter Züchtungen von Ginkgo biloba als Nahrungsmittel. Ein übermäßiger Verzehr kann allerdings Vergiftungserscheinungen zur Folge haben.

Verwendung für pharmazeutische Zwecke

Extrakte aus den Blättern des Ginkos finden in der Medizin Verwendung. Diverse positive Eigenschaften der Pflanze besitzen eine Relevanz bezüglich der Pflanzenheilkunde und auch der Schulmedizin. Wirkstoffe des Blattwerks rufen eine Verbesserung der Durchblutung, insbesondere der Durchblutung des menschlichen Gehirns hervor. Ginkgo biloba stärkt die Nervenzellen und dient einer Optimierung der Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Organismus.
Spezielle Extrakte mit den Wirkstoffen des Ginkgos können daher die mentale Leistungsfähigkeit fördern und die Konzentrationsfähigkeit steigern. Aufgrund der durchblutungsfördernden Eigenschaften wird Ginkgo biloba bei Durchblutungsstörungen, Tinnitus und Ohrensausen eingesetzt.

Ginkgo biloba als Antidementiva

Studien der jüngsten Zeit lassen auf eine Wirksamkeit des Ginkgos bezüglich bestimmter altersbedingter Krankheiten schließen. Störungen der kognitiven Leistungsfähigkeit und Demenzen werden unterstützend mit Präparaten aus Ginkgo-Extrakten behandelt. Orientierungslosigkeit, Vergesslichkeit und allgemeine Verwirrungszustände sollen laut Studien durch eine regelmäßige Einnahme von Arzneimitteln mit Extrakten der Ginkgoblätter erheblich gemindert werden.
Eine Wirksamkeit bei Alzheimer-Erkrankungen konnte bis dato noch nicht eindeutig bewiesen werden, es existieren jedoch aufschlussreiche Hinweise auf eine Wirksamkeit. Die heilende Wirkung von Ginkgo biloba steht darum im Fokus verschiedener Forschungen über Alzheimer.

Anwendungsgebiete

Ginkgo biloba wird zur symptomatischen Behandlung von hirnorganisch bedingten Leistungsstörungen wie Störungen des Gedächtnisses und der Konzentration, Schwindel und Kopfschmerzen, welche durch primäre degenerative oder vaskuläre Demenzen hervorgerufen werden, eingesetzt.

Weiterhin finden Ginkgoblätter Verwendung zur symptomatischen Behandlung bei arteriellen Durchblutungsstörungen, Vertigo und Tinnitus. 
Extrakte aus den Blättern von Ginkgo biloba sind im Allgemeinen besonders gut verträglich, Nebenwirkung treten sehr selten auf.