Hibiscus sabdariffa, Afrikanische Malve, Roselle
Hibiscus sabdariffa Samen, Afrikanische Malve
Die beliebte Arznei- und Genusspflanze Hibiscus sabdariffa ist auch unter den Namen Roselle, Afrikanische Malve, Karkade (arabisch) oder Sabdariff-Eibisch bekannt und wird in den tropischen Regionen Afrikas, Amerikas und im Südosten Asiens angebaut.
Dieses Malvengewächs ist einjährig und wächst krautig bis zu einer Wuchshöhe von 3 Metern. Die meisten Pflanzenteile sind leicht behaart und die Blätter sind gestielt. Sie haben eine dunkelgrüne Farbe und werden bis zu 12,5 Zentimeter lang mit purpurroten Blattadern. Die Blätter der Jungpflanzen und auch die oberen Blätter älterer Pflanzen sind einfach, ältere untere Blätter sind mehrfach gefiedert und gelappt. Der Blattrand ist stets gezähnt. Die Blüten stehen einzeln an den Blattachsen. Sie haben hellgelbe bis sandfarbene Blütenblätter, welche sich zur Mitte hin rosa bis rot färben. Der Kelch selbst ist purpurn und wird nach dem Verblühen der Blüte fleischig. Die spätere Kapsel beinhaltet drei bis vier nierenförmige, hellbraune Samen. Die Blüten sind von August bis Oktober zu sehen, die Reifung der Samen erstreckt sich von Oktober bis November.
Die Roselle eignet sich sehr gut als Topf- und Kübelpflanze, jedoch sollte darauf geachtet werden, dass diese Pflanze viel Licht bekommt und auch entsprechenden Platz zum Wachsen hat. Schatten sollte unbedingt vermieden werden! Der Boden sollte stets feucht gehalten werden, der Bodentyp ist jedoch nicht weiter zu beachten, da die Karkade in sandigem bis hin zu festem Boden gedeiht.
Durch Inhaltsstoffe wie Anthocyane und Pflanzensäuren (Apfelsäure, Zitronensäure) haben die fleischigen Kelchblätter ansäuernde Eigenschaften, welche bei der Herstellung von Marmelade, Wein, Sirup, Limonade und bei Süßspeisen genutzt werden. In Mali und Kamerun wird der saure Tee stark gezuckert und kalt serviert als Nationalgetränk angesehen. Im rohen Zustand werden die fleischigen Kelchblätter oft auch dem Salat beigemengt, um diesem ein fruchtiges Aroma zu geben.Die zähfaserigen Wurzeln werden ähnliche wie Jute zu Gewebe verarbeitet und die Abfallstoffe der Gewebsverarbeitung wird für die Papierherstellung genutzt.
Nicht nur aromatisch, sondern auch medizinisch werden der afrikanischen Malve heilende Wirkungen zugesprochen. So wirken beispielsweise zwei bis drei Tassen Tee blutdrucksenkend. Auch bei Störungen des Fettstoffwechsels wirkt der heiße Sud förderlich für die Fettverbrennung und selbst die Durchblutung wird angeregt. Auch bei Kreislaufbeschwerden und Blasenentzündung wird der Tee verabreicht.