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Ratgeberartikel zum Thema Pfeffer

Der Schwarze Pfeffer ist eines der bekanntesten exotischen Gewürze. Er wird in Europas Küchen gerne und vor allem auch regelmäßig verwendet, doch seine Bedeutung als wirkungsvolle Heilpflanze ist besonders in Deutschland weniger populär. Das ursprünglich aus Indien stammende Gewürz ist in europäischen Ländern eine Zutat von bestimmten Tonika mit stärkenden Eigenschaften und sollte aufgrund seiner positiven Wirkung auf den menschlichen Organismus als natürliches Heilmittel mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Echter Pfeffer – Piper nigrum

Der Echte Pfeffer wird auch „Schwarzer Pfeffer“ genannt und zählt zur Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae). Das scharf schmeckende Gewürz wird aus den Früchten des Pfefferbaumes gewonnen. Auch grüne, weiße und rote Pfefferkörner stammen von dieser Pflanze, die unterschiedlichen Färbungen ergeben sich aus der jeweiligen Erntezeit und bestimmten Verarbeitungsmaßnahmen.

Wuchsform und Habitat

Der Pfefferstrauch wächst als verholzende, ausdauernde Kletterpflanze an Bäumen bis zu einer Höhe von zehn Metern. Nach der Blüte entwickeln sich innerhalb von etwa acht Monaten die Früchte, welche zweimal jährlich abgeerntet werden können.
Von der Malabarküste aus zog sich der Pfefferanbau bis nach Südostasien in die Länder Malaysia und Indonesien. Gegenwärtig gehören auch Indien Brasilien und Vietnam zu den bedeutsamsten Lieferanten von Echtem Pfeffer.

Pfeffersorten

Schwarzer Pfeffer wird aus den noch unreifen Früchten des Pfefferstrauchs gewonnen. Ihre dunkle Färbung erhalten die Körner durch Trocknung. Grüner Pfeffer stammt ebenfalls von unreifen, jedoch sehr früh geernteten Früchten. Die grüne Farbe bleibt durch das Einlegen in Salzwasser oder durch extrem schnelles Trocknen erhalten. Durch das Einlegen der vollreifen Körner und das Schälen sowie Bleichen in der Sonne entstehen weiße Pfefferkörner. Roter Pfeffer besteht aus den vollreifen und ungeschälten Früchten, welche ins Salzwasser eingelegt wurden.

Inhaltsstoffe

Pfefferfrüchte weisen viele verschiedene Inhaltsstoffe auf. Zu den naturheil-methodisch relevanten Wirkstoffen zählen vorrangig das Piperin als Säureamid mit dem typisch scharfen Aroma, Safrol, ätherisches Öl, Sabinen und Caryophyllene.

Wirkung von Piper nigrum

Dem schärflichen, teilweise brennenden Geschmack des Pfeffers liegt eine Stimulation der Schmerz- und Wärmerezeptoren des menschlichen Körpers zugrunde. Die Bildung von Speichel sowie der Magensaftsekretion werden hierbei angeregt. Zudem kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung von Verdauungsenzymen. Aufgrund dieser Vorgänge kann Piper nigrum eine verdauungsfördernde und appetitanregende Wirkung vorweisen. Zudem werden den Früchten des Gewächses fiebersenkende Eigenschaften zugesprochen. Weiterhin kann Pfeffer Erkältungsbeschwerden wie Halsschmerzen (bei entzündlichen Erkrankungen) lindern.

Pfeffer in der Ayurvedischen Medizin

Piper nigrum hat in der ayurvedischen Medizin eine besondere Bedeutung. Zur Bekämpfung von schmerzhaften Halsentzündungen wird er natürlichem Honig beigemischt. Äußerlich findet Piper nigrum bei kleineren Geschwüren Verwendung. Hierzu werden die Körner Butter oder anderem Fett hinzugefügt.

Vorrangig dient Pfeffer jedoch der Förderung und Regulierung der Verdauung des menschlichen Organismus. Als natürliches Heilmittel wirkt Pfeffer am besten, wenn er großzügig auf frischen Salaten erteilt und langsam verzehrt wird. Obwohl Piper nigrum in der Küche als Gewürz für diverse Speisen wie Fleisch und Pasta genutzt wird, entfalten sich die heilenden Kräfte optimal im Zusammenhang mit Rohkost.

Pfeffer als Heilpflanze

Bestimmte Pfeffersorten, welche mitunter nicht zur klassischen Familie der Pfeffergewächse zählen, werden aphrodisierende Wirkungen nachgesagt. Zudem sind Gewächse der Gattung Capsicum häufig Bestandteil von homöopathischen Arzneimitteln. 
Die positive Wirkung auf das Verdauungssystem des Echten Pfeffer jedoch ist wissenschaftliche belegbar.

Durch eine Aktivierung der Verdauungsenzyme und die Förderung aller Vorgänge im menschlichen Magen-Darm-Trakt kann Pfeffer langfristig eine Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens hervorrufen. Der Verzehr der Früchte von Piper nigrum wirkt zudem unterstützend bei Ernährungsumstellungen zur Gewichtsreduzierung.

Ein regelmäßiger Verzehr von Pfefferkörnern ist bei bestimmten Magen-Darm-Erkrankungen nicht ratsam. Insbesondere bei Entzündungen der Speiseröhre, bei einem Zwerchfellbruch (Reflux-Krankheit) sowie bei Darmpolypen kann Pfeffer sich negativ auf das körperliche Wohlbefinden auswirken. In solchen Fällen sollte schulmedizinischer Rat unbedingt eingeholt werden.

Im Allgemeinen gilt es jedoch, sich nach der körperlichen Reaktion zu richten, wird Pfeffer gut vertragen, kann er durchaus regelmäßig verzehrt werden.