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Wildkräuter

Wildkräuter sind nicht nur voller Vitamine, sie sind außerdem besonders schmackhaft und können sowohl in Salaten verarbeitet als auch zum Würzen verschiedener Speisen verwendet werden. Jedoch ist es von besonderer Wichtigkeit, vor dem Sammeln die Gewächse genauestens zu erkennen und zu bestimmen. Auch bezüglich der idealen Sammelzeit sowie des Standortes sind einige Faktoren relevant.
Einige Wildkräuter enthalten neben vielen Vitaminen auch bestimmte pflanzliche Stoffe, die heilende Wirkungen vorweisen können.

Tipps für das Sammeln von Wildkräutern

Pflanzen erkennen und bestimmen

Wildkräuter sollten in jedem Fall eindeutig bestimmt und zugeordnet werden, bevor sie den Weg in die heimische Küche finden. Einige Arten sind relativ leicht zu identifizieren, bei anderen Pflanzen kann es aufgrund des ähnlichen Habitus zu Verwechslungen kommen. Vor allem sind Exemplare aus der Familie der Doldenblütler schwer voneinander zu unterscheiden. 
Die eindeutige Bestimmung und Einordnung von Wildkräutern ist so wichtig, weil einige Gewächse toxische Eigenschaften aufweisen und ein Verzehr zu Vergiftungserscheinungen führen kann.

Sammelzeit

Die optimale Sammelzeit von Wildkräutern hängt stark von der jeweiligen Art der Gewächse sowie von den zu sammelnden Pflanzenteilen ab. Generell werden jedoch die meisten Kräuter im Zeitraum von Frühling bis Herbst gesammelt. Zudem sollte eine Wildkräutersammlung nicht bei Regenwetter stattfinden, die einzelnen Pflanzenteile sollten möglichst trocken sein. 
Kraut wird vor und nach der Blüte am Vormittag gesammelt. 
Blätter können ebenfalls vor und nach der Blühphase einer Pflanze gesammelt werden. Die geeignete Sammelzeit für Knospen ist kurz vor dem Aufblühen.
Blüten können direkt nach dem Aufblühen abgeerntet werden. 
Als optimale Sammelzeit für Früchte von wilden Kräutern gilt die volle Reife, Beeren können ganztägig gesammelt werden. Samen werden ebenfalls bei voller Reife geerntet. Im Frühjahr und Herbst können Wurzeln ausgegraben werden, jedoch sollte dies in den Abendstunden erfolgen.

Sammelort

Geeignete Sammelstellen für Wildkräuter zu finden, ist nicht immer einfach. Gebiete an viel befahrenen Straßen sollten in jedem Fall gemieden werden, da die Abgase und Giftstoffe von den Gewächsen aufgenommen und nur teilweise wieder abgebaut werden. Es empfiehlt sich daher, beim Sammeln von wild wachsenden Kräutern etwa 100 Meter Abstand zu Straßenrändern zu halten. 
Von agrarwirtschaftliche genutztem Gelände wie Feldern und Ackerland sollte ebenfalls abgesehen werden. Die giftigen Spritzmittel zum Pflanzenschutz werden auch von den Wildkräutern aufgenommen, die dadurch an Geschmack und Heilwirkung verlieren. 
Die geeigneten Sammelstellen, an welchen Wildkräuter gedeihen, müssen sorgsam behandelt werden. Gewächse sollten nicht zertrampelt oder achtlos herausgerissen werden. Ein optimaler Sammelort sollte zudem niemals vollständig abgeerntet werden, damit der Bestand von wild wachsenden Kräutern nicht dezimiert wird. 
Viele in der freien Natur gedeihenden Pflanzen sind geschützt und dürfen nicht gesammelt werden. Um welche Gewächse es sich dabei handelt, kann in der Liste der unter Naturschutz stehenden Pflanzen nachgelesen werden.

Sammeltechnik

Pflanzenteile von Wildkräutern sollten sanft abgezupft und keinesfalls ruckartig abgerissen werden. Wurzelstöcke können vorsichtig ausgegraben werden, sodass andere Pflanzenteile keinen Schaden nehmen. Zum Transport von gesammelten Wildkräutern eignen sich Plastiktüten nicht, offene Körbe oder Behälter aus Papier sind die bessere Wahl. Ausschließlich gesunde Exemplare sollten abgeerntet, verarbeitet und verzehrt werden.

Beliebte Wildkräuter in Deutschland

Acker-Senf (Sinapis arvensis)

Acker-Senf wächst auf Äckern, in Gärten sowie auf Schuttplätzen und bevorzugt kalkhaltigen Boden mit hohem Stickstoffanteil. Die Pflanze kann roh oder gekocht verzehrt werden. Acker-Senf wirkt gegen Halsschmerzen.

Brennnessel (Urtica dioica)

Die Brennnessel wächst an Wegen und Straßen sowie auf Geröllhalden und in Gärten. Die Blätter der Pflanze können zu Salaten oder Suppen verarbeitet werden. Urtica dioica wird gegen Wassersucht, Magenbeschwerden und rheumatische Erkrankungen eingesetzt.

Sauerampfer (Rumex acetosa)

Sauerampfer wächst auf Wiesen und an Waldrändern. Er wird zu Suppen und Salaten verarbeitet. Das Gewächs enthält viel Vitamin C und wirkt blutreinigend sowie entschlackend.

Kamille (Matricaria chamomilla)

Die Kamille gedeiht an Wegen und auf Brachland. Sie dient als Basis für Honig sowie Sirup und wird bei Magenverstimmungen und entzündlichen Erkrankungen verwendet.

Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)

Hirtentäschel wächst beinahe überall. Die Blätter werden Salaten oder Frischkäsezubereitungen beigemischt, aus den Samen kann Tee hergestellt werden. Hirtentäschel wirkt entzündungshemmend, blutstillend, adstringierend, wehenfördernd und tonisierend.