Lycium barbarum, Goji Beeren, Gemeiner Bocksdorn
Goji Beeren (Lycium barbarum)
Die Goji-Beere gehört zu der Gruppe exotischer Obstsorten, welche seit einiger Zeit als „Superfrüchte“ bezeichnet auf dem internationalen Markt erhältlich sind. Ihr werden heilende, beinahe magische Kräfte zugesprochen. Und während einige Behauptungen bezüglich der Wunder-Frucht als werbestrategischer Humbug abgetan werden können, sind andere heilende Wirkungen der Goji-Beere tatsächlich wissenschaftlich belegbar. Denn die Frucht des Gemeinen Bockdorns spielt schon seit Jahrhunderten bezüglich der traditionellen chinesischen Medizin eine Rolle. Und auch in westlichen Ländern wurde die Goji-Beere mittlerweile als wohlschmeckendes, natürliches Heilmittel entdeckt.
Nahrungsergänzungsmittel und andere Präparate mit Auszügen aus der Goji-Beere können im Handel erworben werden. Jedoch empfiehlt sich, wie bei vielen anderen in der Naturheilkunde verwendeten Pflanzenarten, auf die eigentliche Frucht in frischem oder getrockneten Zustand zurückzugreifen.
Herkunft der Goji-Beere
Die Goji-Beere wird als Frucht des Gemeinen Bocksdorns, botanisch Lycium barbarum, gebildet. Das Nachtschattengewächs zählt zur Gattung der Bocksdorne und ist von Asien bis Südeuropa verbreitet. Der ursprüngliche Herkunftsort der Pflanze ist unbekannt. Zu finden ist der Bocksdorn als verwilderte Pflanze vor allem im Osten Deutschlands, im Westen kommt er seltener vor.
Lycium babarum wächst als sommergrüner Strauch und kann eine Höhe von bis zu vier Metern erreichen. Aus den von Juni bis August vorhandenen Blüten entstehen in der Zeit von September bis Oktober die länglich-rundlichen Früchte mit rötlicher bis orange-gelber Färbung. Der Gemeine Bocksdorn ist ein Selbstbestäuber, wird aber auch häufig von Bienen angeflogen. Er ist winterhart und kann durch Samen oder Ableger vermehrt werden. Das Gewächs benötigt regelmäßige Zufuhr von Wasser und viel Licht.
Inhaltstoffe der Goji-Beere
Die Beeren des Gemeinen Bocksdorns enthalten Carotinoide, Mineralstoffe wie Zink, Eisen und Calcium, viele Vitamine, Aminosäuren, Proteine und Polysaccharide.
Die heilenden Wirkungen der Frucht werden vor allem den Vitaminen der B-Reihe sowie den Polysacchariden zugeordnet. Einige der Inhaltsstoffe sind in der Goji-Beere in besonders hohen Mengen zu finden.
Wirkung und Verwendungszwecke von Lycium barbarum
Aufgrund der in den Goji-Beeren enthaltenden Antioxidantien gilt die Pflanze als natürliches Anti-Aging-Mittel. Schädliche Moleküle wie freie Radikale, die den Alterungsprozess der Haut beschleunigen, werden auch tatsächlich durch Antioxidantien gebunden und ausgeschieden. Dies erklärt auch die entschlackende und entgiftende Wirkung von Goji-Beeren. Weiterhin weist Lycium barbarum immunstimulierende Eigenschaften auf.
In der traditionellen chinesischen Medizin finden die Bocksdorn-Früchte bei hohem Blutzucker und Blutdruck Verwendung. Außerdem wird die Wirksamkeit der Beere bezüglich der Vorbeugung von Krebserkrankungen erforscht. Auszüge des Bocksdorns schützen den optischen Nerv des menschlichen Auges bei einem Glaukom (Grüner Star).
Goji-Beeren können bei allgemeinen Schwächezuständen verwendet werden. Zu Unterstützung des körpereigenen Immunsystems nach einer Krebsbehandlung wird die Frucht des Bocksdorns ebenfalls genutzt. Da die Wirkung der Goji-Beere auf Krebszellen noch erforscht wird, kann nur von einer positiven Wirkung bezüglich des Risikos einer Neubildung von Krebszellen nach einer Therapie ausgegangen werden. Ein regelmäßiger Verzehr der Früchte kann also das Risiko eines erneuten Ausbruchs der Krankheit senken.
Als Anti-Aging-Mittel empfehlen sich sowohl die frischen als auch die getrockneten Beeren. Sie können gekocht oder roh verzehrt werden.
Als natürliches Heilmittel gegen Schwächezustände und Müdigkeit eignen sich neben den ganzen Früchten auch Säfte und Tees. Für einen Tee wird ein großer Löffel der getrockneten Goji-Beeren mit einem halben Liter kochendem Wasser übergossen. Das Aufgussgetränk sollte zehn Minuten lang ziehen. Eine Tinktur wird mit einem Liter von vierzig-prozentigem Alkohol und etwa 75 Gramm Beeren hergestellt. Die Mischung muss in einer geschlossenen Flasche acht Wochen ziehen und kann dann ein wenig mit Honig gesüßt werden. Es empfiehlt sich, die Menge von zwei Teelöffeln morgens und abends einzunehmen.
Bei regelmäßigem Verzehr von Goji-Beeren konnte eine Steigerung der Konzentrationsfähigkeit sowie der körperlichen Leistung festgestellt werden.
Da unerwünschte oder sogar gesundheitsgefährdende Nebenwirkungen bei der Verwendung von Goji-Beeren bisher nicht vorkamen, stellt die Pflanze ein besonderes, natürliches und völlig unbedenkliches Heilmittel mit nachweisbaren positiven Wirkungen auf den menschlichen Organismus dar. Folgen einer Überdosierung sind ebenfalls nicht bekannt, lediglich kann eine zu große Menge an verzehrten Beeren aufgrund des säuerlichen Geschmacks zu Sodbrennen führen. Goji-Beeren-Saft sollte bei einem empfindlichen Magen ausschließlich tagsüber und keinesfalls spät abends getrunken werden.
Steffen Bauer
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